(Auszug aus den Aichacher Nachrichten 29.10.2010 – knj)
Wenn das Kind an der Flasche hängt „Komasaufen“ – oder auch bewusstes Rauschtrinken – ist ein besorgniserregender „Freizeitsport“ von Kindern und Jugendlichen.
Mehr als 4.600 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren starben laut Drogenbericht der Bundesregierung im Jahr 2008 in Folge von Alkoholmissbrauch.
Mit dem Theaterstück „Alkohol – ein Stück über Sehnsucht, die Suche und die Sucht“ gastierte die Theatergruppe „Der Weimarer Kultur-Express“ an der Volksschule Kühbach. Die Schüler der Klassen fünf bis neun erlebten eine Aufführung, die sie zum Lachen brachte, aber auch zum Nachdenken anregte.
Es war die Geschichte des Pärchens Steffi und Stefan, gespielt von Julia Stenke und Henrik Hänel, das im Alkoholrausch Ablenkung von den Problemen des Jungseins sucht. Die Theatervorführung sollte laut Schulleitung Präventionsarbeit gegen Alkohol und Drogen leisten.
Das Stück endet tragisch mit einer ins Koma gefallenen Steffi und einem verstörten Stefan, der ihr nicht hilft, aus Angst vor den Konsequenzen ihres Wetttrinkens. Eine Nachrichtenansage wird eingespielt, in der über Todesfälle von Jugendlichen in Folge von Alkoholmissbrauch berichtet wird.
Nach der letzten Szene traten die beiden Schauspieler erneut auf die Bühne und forderten die Schülerinnen u. Schüler, Eltern und Lehrer im Publikum auf, Fragen zu stellen. „Ist das Mädchen gestorben?“, wollte ein Junge wissen, da der Ausgang der Geschichte offen gestaltet war. „Es kann sein, so etwas passiert leider“, antwortete Henrik Hänel. Julia Stenke fragte die Fünftklässler, ob sie den Inhalt des Stückes verstanden hätten. Die Antwort war ein einstimmiges „Ja“. Mutig meldete sich eine Schülerin der fünften Klasse und erläuterte zur Freude der Eltern und Lehrer, dass Alkohol zu trinken nicht gut sei – schon gar nicht, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Die Absicht hinter der Veranstaltung erklärte Rektor Alfons Kreppold so: „Wir veranstalten solche Vorstellungen schon seit mehreren Jahren und sehen so etwas als Beitrag zu unserem allgemeinen Erziehungsauftrag.“ Schon zum zweiten Mal in Folge gastierte „Der Weimarer Kultur-Express“ in der Kühbacher Schule. Der Elternbeirat und der Förderverein der Schule „Die Brücke“ ermöglichten mit ihrer finanziellen Unterstützung die Veranstaltung. (knj)
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